Ventrikuläre Extrasystolen (VES) sind zusätzliche Herzschläge aus den Herzkammern. Herzstolpern durch ventrikuläre Extrasystolen bei Frauen vor den Wechseljahren tritt hormonabhängig häufiger auf. Erfahre, wann VES harmlos sind und wann eine kardiologische Abklärung sinnvoll ist.
❤️ Was sind ventrikuläre Extrasystolen (VES)?
Ventrikuläre Extrasystolen (kurz VES) sind zusätzliche Herzschläge, die außerhalb des normalen Herzrhythmus entstehen. Sie kommen aus den Herzkammern – also aus dem unteren Teil des Herzens. Diese Extraschläge unterbrechen kurzzeitig den regelmäßigen Puls und werden häufig als „Herzstolpern“ oder „Herzaussetzer“ beschrieben.
Viele Betroffene spüren die VES ganz deutlich – besonders dann, wenn sie in Ruhe sind oder abends im Bett liegen. Manchmal bleibt die Rhythmusstörung aber auch völlig unbemerkt und wird nur zufällig im EKG entdeckt.
🔬 Wie entstehen VES im Herzen?
Jede Herzmuskelzelle kann elektrische Impulse erzeugen. Normalerweise geschieht das jedoch ausschließlich im Sinusknoten, dem natürlichen Taktgeber des Herzens. Bei ventrikulären Extrasystolen entsteht ein zusätzlicher Impuls in einer Herzkammer – außerhalb der normalen Leitung.Dieser Impuls breitet sich unkoordiniert aus und führt zu einem vorzeitigen Herzschlag. Danach folgt eine kurze Pause, bis der nächste reguläre Schlag einsetzt. Diese Pause empfinden viele Betroffene als „Herzstolpern“.
Typische Symptome von ventrikulären Extrasystolen
VES machen sich bei jedem Menschen unterschiedlich bemerkbar. Manche spüren sie kaum, andere sehr deutlich. Typische Symptome sind:
- Plötzliches Herzstolpern oder ein kurzer Schlag „von innen“
- Gefühl, als würde das Herz kurz aussetzen
- Unregelmäßiger Puls
- Druck- oder Ziehgefühl in der Brust
- Kurze Atemnot oder Erschöpfung nach einem Herzstolpern
- Nervosität, Angst oder innere Unruhe
Viele Frauen beschreiben das Gefühl als „Herzstolpern in Stresssituationen“ oder „ein Schlag, der bis in den Hals zieht“.
👩⚕️ Ventrikuläre Extrasystolen (VES) bei Frauen – warum gerade vor den Wechseljahren?
Bei Frauen zwischen 35 und 50 Jahren treten VES häufig auf, ohne dass eine strukturelle Herzerkrankung vorliegt. Hauptursachen sind:
🧠 Hormonelle Einflüsse
- Schwankende Östrogenspiegel vor den Wechseljahren
- Lutealphase-assoziierte Veränderungen im Zyklus
- Zyklusabhängige Flüssigkeitsschwankungen und Elektrolytveränderungen
💬 Vegetative Dysbalance
- Überwiegen des Sympathikus (Stressnerv)
- Schlafmangel, innere Unruhe, Dauerstress
- Erhöhte Sensibilität des Herzens auf Adrenalin
☕ Lebensstilfaktoren
- Koffein (Kaffee, Energydrinks, Cola)
- Alkohol oder Nikotin
- Unregelmäßige Mahlzeiten, Elektrolytmangel, Dehydration
❤️ Seltener: organische Herzveränderungen
- Narben nach Myokarditis oder Infarkt
- Klappenerkrankungen oder Herzmuskelerkrankungen
- Elektrolytstörungen oder Schilddrüsenüberfunktion
⚖️ Wann ist Herzstolpern durch ventrikuläre Extrasystolen bei Frauen harmlos?
In den meisten Fällen sind VES bei einem gesunden Herzen ungefährlich. Wenn keine strukturellen Veränderungen bestehen und die Herzfunktion normal ist, gilt:
➡️ VES sind meist Ausdruck vegetativer oder hormoneller Schwankungen.
Harmlos sind sie in der Regel, wenn:
- das Herz strukturell gesund ist,
- keine Herzinsuffizienz, Klappenfehler oder koronare Herzerkrankung vorliegen,
- und die Extrasystolen nur gelegentlich auftreten.
Dann ist die Prognose exzellent. Häufig verschwinden die Beschwerden, sobald Stress, hormonelle Schwankungen oder Schlafmangel nachlassen.
🚨 Wann sollte Herzstolpern durch ventrikuläre Extrasystolen bei Frauen abgeklärt werden?
Wann sollte man zum Kardiologen / zur Kardiologin gehen?
Eine kardiologische Abklärung ist sinnvoll, wenn:
- Herzstolpern häufig oder belastend ist
- Schwindel, Ohnmacht oder Leistungsschwäche auftreten
- Familiäre Herzerkrankungen bekannt sind
- Nach einem Infekt Herzrhythmusstörungen bestehen
- Herzrasen oder unregelmäßiger Puls über längere Zeit anhält
🧘♀️Therapie und Selbsthilfemaßnahmen bei Herzstolpern durch ventrikuläre Extrasystolen bei Frauen
In vielen Fällen genügt eine Beruhigung des vegetativen Nervensystems.
Folgende Maßnahmen helfen, die Herzrhythmusstabilität zu verbessern:
🌿 Lebensstil anpassen
- Regelmäßiger Schlaf
- Stressabbau durch Atemübungen oder Yoga
- Reduktion von Koffein, Alkohol und Nikotin
- Ausreichend Flüssigkeitszufuhr
- Regelmäßige Bewegung (Spaziergänge, Ausdauertraining)
💊 Medikamentöse Behandlung
Wenn VES sehr häufig oder störend sind, kann der Arzt entscheiden, ob eine niedrig dosierte medikamentöse Therapie sinnvoll ist – etwa mit Betablockern oder Mineralsalzen (sog. Elektrolyten) durch Erhöhung der Kalium- und Magnesiumzufuhr).
🩺 Behandlung hormoneller Ursachen
Bei Frauen in der Perimenopause kann eine hormonelle Dysbalance den Herzrhythmus beeinflussen.
Durch den Frauenarzt / die Frauenärztin kann hier eine gezielte hormonelle Abklärung erfolgen.
VES und Psyche – ein unterschätzter Zusammenhang
Viele Patientinnen erleben Herzstolpern in Stresssituationen oder in Phasen hoher emotionaler Belastung.
VES können körperliche Reaktionen auf Stress oder Angst sein.
Gerade bei sensiblen Menschen mit hoher Herzbewusstheit verstärken sich die Symptome oft durch die Fokussierung auf den Herzschlag.
Eine begleitende Entspannungstherapie oder Achtsamkeitstraining kann helfen, diese Wahrnehmung zu normalisieren.
Fazit: Herzstolpern bei Frauen ist meist harmlos – sollte aber ernst genommen werden
Ventrikuläre Extrasystolen bei Frauen vor den Wechseljahren sind häufig und meist funktionell bedingt.
Sie entstehen durch hormonelle Schwankungen, Stress oder vegetative Einflüsse – nicht zwangsläufig durch eine Herzerkrankung.
Eine sorgfältige kardiologische Untersuchung gibt Sicherheit und hilft,
harmloses Herzstolpern von behandlungsbedürftigen Rhythmusstörungen zu unterscheiden.
Neben einem normalen 12-Kanal-EKG in Ruhe bietet initial auch eine Cardisiographie zur Herz-Vorsorge eine effektive Möglichkeit Hinweise auf Rhythmusstörungen und strukturelle Herzveränderungen zu erhalten. Nähere Informationen finden Sie hier: https://www.praxis-fuer-herzgesundheit.de/2025/10/03/cardisiographie-zur-herz-vorsorge-vorteile-und-nutzen/